Die Kunst der Rumherstellung

Die vielfältigen Aromen und Geschmacksrichtungen von Rum werden weltweit geschätzt. Doch wie entsteht eigentlich diese faszinierende Spirituose? Lüften wir das Geheimnis in diesem Beitrag...

Die Ursprünge des Rums

Rum hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich auf den karibischen Inseln entwickelt, wurde Rum schnell zu einem der beliebtesten Getränke weltweit. Seine Herstellung und Konsum verbreiteten sich rasch von Südamerika bis nach Europa und darüber hinaus.

Die Herstellung von Rum

1. Die Ernte des Zuckerrohrs

Die Herstellung von Rum beginnt mit der Ernte des Zuckerrohrs. Diese Pflanze gedeiht in tropischen und subtropischen Klimazonen und wird meist von Hand geerntet, um die Qualität des Saftes zu gewährleisten. 

2. Die Gewinnung des Saftes

Nach der Ernte wird das Zuckerrohr entweder ausgepresst, um Zuckerrohrsaft zu gewinnen, oder es wird zu Melasse verarbeitet. Melasse ist ein zähflüssiger Sirup, der als Nebenprodukt bei der Zuckerherstellung anfällt. Beide Rohstoffe – Zuckerrohrsaft und Melasse – können für die Rumproduktion verwendet werden.

3. Die Gärung

Der gewonnene Zuckerrohrsaft oder die Melasse wird nun mit Wasser vermischt und durch Hinzufügen von Hefe zur Gärung gebracht. Dieser Prozess, der einige Tage bis mehrere Wochen dauern kann, wandelt den Zucker in Alkohol um. Die Dauer und die Bedingungen der Gärung beeinflussen massgeblich die Aromen des späteren Rums.

4. Die Destillation

Nach der Gärung wird die entstandene Flüssigkeit destilliert, um den Alkoholgehalt zu erhöhen und unerwünschte Verunreinigungen zu entfernen. Es gibt zwei Hauptmethoden der Destillation: die Pot-Still-Destillation und die Column-Still-Destillation. Pot Stills produzieren meist schwerere, aromatischere Rums, während Column Stills leichtere, reinere Spirituosen erzeugen.

5. Die Reifung

Bei der Reifung wird grundsätzlich zwischen weissem und dunklem Rum unterschieden. Bei der Herstellung von weissem Rum erfolgt nach der Destillation keine Reifung in Holzfässern, sondern eine Lagerung in Stahltanks. Diese Lagerung dauert zwischen drei und 30 Monaten. Bei der Herstellung von dunklem Rum wird dieser zur Reifung in Holzfässer (meist Eichenfässer) gefüllt. Diese Lagerung kann zwischen einigen Monaten und mehreren Jahrzehnten dauern. Während dieser Zeit nimmt der dunkle Rum Aromen und Farbstoffe aus dem Holz auf und entwickelt so seinen einzigartigen Charakter. Dabei spielen die Lagerbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle.

6. Das Blenden und Abfüllen

Vor dem Abfüllen wird der gereifte Rum oft mit anderen Chargen vermischt, um ein konsistentes Geschmacksprofil zu erreichen. Dieser Schritt, das Blenden, erfordert viel Erfahrung und ein feines Gespür für Aromen. Schliesslich wird der Rum auf Trinkstärke verdünnt und in Flaschen abgefüllt.

Was sind die Eigenschaften von hochwertigem Rum?

Hochwertige Rums zeichnen sich durch ihre Vielschichtigkeit und Tiefe aus. Die Aromen können von fruchtig und blumig bis hin zu würzig und holzig reichen. Gereifte Rums haben oft Noten von Vanille, Karamell und Eiche, die sie durch die lange Lagerung im Fass aufnehmen. Ein guter Rum hat eine angenehme Balance zwischen Süsse und Würze und kann sowohl pur als auch in Cocktails genossen werden.

Rum erlebt in den letzten Jahren eine wahre Renaissance, da immer mehr Menschen die Vielfalt und die reichen Aromen dieser Spirituose entdecken. Ob pur, auf Eis oder in Cocktails – für jeden Geschmack gibt es den passenden Rum. Prost!

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